Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte DDR-Liedermacher Kurt Demmler ist in Berlin tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Laut einem Sprecher der Justizverwaltung wurde die Leiche des 65-Jährigen am Dienstag gegen 6.30 Uhr von einem Bediensteten der Justizvollzugsanstalt Moabit entdeckt.
Nach Informationen von "Morgenpost Online" hat sich Demmler erhängt. Das konnte der Sprecher jedoch bisher nicht bestätigen Der Prozess gegen Demmler sollte am Vormittag fortgesetzt werden.
Dem 65-Jährigen wurden in zwei Anklagen mehr als 200 Missbrauchstaten an sechs damals minderjährigen Mädchen vorgeworfen. Die Übergriffe fanden dem Ankläger zufolge meist bei Castings zu einer Mädchenband in Demmlers Wohnung in Prenzlauer Berg, aber auch in dessen Villa in Storkow statt. Demmler hatte sich zu den Vorwürfen nicht geäußert.
Ob es Hinweise auf eine Suizidgefährdung Demmlers gab, konnte der Justizsprecher auf Anfrage nicht beantworten. Wer sich jedoch töten wolle, könne das auch hinter Gittern, sagte er.
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