Bundespräsident Horst Köhler muss nach der hessischen Landtagswahl noch weniger als bisher um seine Wiederwahl bangen. Mit dem Wahlsieg von CDU und FDP am Sonntag wird die bislang knappe Mehrheit für Köhler in der so genannten Bundesversammlung wachsen. Angesichts des schlechten Ergebnisses der SPD in Hessen schwinden die Chancen für SPD-Kandidatin Gesine Schwan zugleich weiter.
Nach ARD-Berechnungen kommen Union, FDP und die bayerischen Freien Wähler (FW) nach der Hessen-Wahl zusammen auf 617 Delegierte in der Bundesversammlung. Demnach bleibt die Union wie schon vor der Wahl bei 500 Mitgliedern, die Freien Wähler stellen zehn Delegierte. Nach den Stimmenzuwächsen der FDP wird die Partei in der Bundesversammlung nun von 107 Mitgliedern vertreten. Das sind drei mehr als vor der Wahl.
Die Bundesversammlung setzt sich aus den derzeit 612 Abgeordneten des Bundestages sowie ebenso vielen Vertretern aus den Ländern zusammen. Insgesamt besteht die Versammlung zur Wahl des Bundespräsidenten am 23. Mai aus 1224 Mitgliedern. Für die absolute Mehrheit sind damit 613 Stimmen erforderlich. Im ersten und zweiten Wahlgang muss ein Kandidat mehr als die Hälfte der Stimmen erhalten, im dritten Wahlgang reicht dann die relative Mehrheit. Es wird also gewählt, wer die meisten Stimmen hat.
Quelle: finanzen.net