Nach einer zunächst friedlichen Demonstration kam es erneut zu Zusammenstößen im Zentrum der griechischen Hauptstadt. Rund 300 Vermummte warfen Molotow- Cocktails auf die Polizei. Andere versuchten, die Fensterscheiben von zwei Luxushotels zu zerschlagen, zündeten Autos an und warfen Steine und Farbbeutel. Die Beamten setzten massiv Tränengas ein.
Am Vorabend hatte ein Zwischenfall in der Athener Vorstadt Peristeri für neue Spannungen gesorgt. Ein 16-jähriger Schüler war von einer Kugel an der linken Hand getroffen und leicht verletzt worden. Vom Täter fehlte jede Spur.
Wie griechische Radiosender am Donnerstag unter Berufung auf "gut informierte Kreise" der Staatsanwaltschaft berichteten, ist der vor zwölf Tagen ums Leben gekommene 15-Jährige von einem Querschläger getroffen worden. Allerdings hatte der deswegen angeklagte Polizist in die Richtung des Jugendlichen geschossen und nicht, wie behauptet, in die Luft. Dies zeige die ballistische Untersuchung.
An der tödlichen Kugel sei Siliziumdioxid festgestellt worden entdeckt worden, berichtete der Athener TV-Sender Antenna. Dies deute darauf hin, dass die Kugel möglicherweise an einer kugelförmigen Straßendekoration, die es am Tatort gibt, abgelenkt worden sei, bevor sie in die Brust des 15-Jährigen eindrang. Diese Dekorationskugeln bestehen unter anderem aus diesem Material. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nicht. Wie es aus Justizkreisen hieß, werde das endgültige Ergebnis der Untersuchung erst nach dem Ende aller Ermittlungen vorliegen. Dies könnte Monate dauern, hieß es.