Während die Wiener Linien nicht mit Kritik von Fahrgästen rechnen, thematisiert die FPÖ weiter ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst.
Wiens erste muslimische Straßenbahnfahrerin mit Kopftuch versieht mittlerweile ihren Dienst - "und zwar zu unserer vollsten Zufriedenheit", wie ein Sprecher der Wiener Linien betonte. Nähere Details waren nicht zu erfahren, da die Frau ihre Identität vor der Öffentlichkeit geheim halten wolle, hieß es.
"Manche schauen"
Kritische Reaktionen von Fahrgästen habe es seit Dienstantritt Anfang Dezember nicht gegeben: "Manche schauen, aber das war's auch schon wieder", versicherte der Sprecher.
Anfrage an Bürgermeister Häupl
Wesentlich problematischer sieht diese Neuerung offenbar die FPÖ: Sie will die Causa nämlich am morgigen Freitag in der Fragestunde des Gemeinderats behandelt wissen. "Sind Sie bereit, sich für ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst einzusetzen?", heißt es dazu in einer Anfrage an Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ).
Sondergenehmigung?
Die Freiheitlichen hatten bereits Kritik angemeldet, als die Frau noch in Ausbildung war. Klubchef Eduard Schock hatte im September eine Sondergenehmigung durch das Stadtoberhaupt vermutet. Die Verkehrsbetriebe hatten daraufhin betont, dass es ein dezidiertes Kopftuchverbot nie gegeben habe.