Dienstag, 18. November 2008

Yahoo-Gründer Yang tritt zurück


Bild: FAZ.NET-Jan Bazing

Yahoo-Aktie steigt nach Yangs Rücktritt

Der Chef und Gründer des amerikanischen Internetkonzerns Yahoo, Jerry Yang, hat seinen Rücktritt angekündigt. Wie das Unternehmen am Montag (Ortszeit) mitteilte, wird der Vorstandsvorsitzende sein Amt niederlegen, sobald ein Nachfolger gefunden worden ist. Das 40 Jahre alte einstige Silicon-Valley-Wunderkind wird demnach weiter für Yahoo arbeiten und auch seinen Sitz im Aufsichtsrat des Unternehmens behalten. Yang teilte in einer Erklärung mit, dass die Zeit gekommen sei, die Führung des Unternehmens abzugeben. Er werde aber weiterhin alles dafür tun, dass Yahoo sein gesamtes Potenzial ausschöpfen und seine führende Position ausbauen könne.


Die Yahoo-Aktie legte als Reaktion auf die Mitteilung nachbörslich um 4 Prozent zu. Der Analyst Ross Sandler von RBC Capital Markets bezeichnete den Schritt als Chance, die überfälligen Veränderungen bei dem Konzern einzuleiten. Yang sei das Hindernis bei einer Einigung mit dem Software-Konzern Microsoft gewesen, der 47,5 Milliarden Dollar für eine Übernahme von Yahoo geboten hatte. Sein Rückzug werde Spekulationen wecken, dass Microsoft einen neuen Anlauf für die Fusion starten könnte.

Der aus Taiwan stammende Yang hatte das Unternehmen 1994 gemeinsam mit seinem Kommilitonen David Filo gegründet. Im Sommer vergangenen Jahres kehrte er an die Spitze des Konzerns zurück. Kritiker machen ihn für eine fehlgeschlagene Übernahme durch den amerikanischen Softwaregiganten Microsoft verantwortlich. Microsoft hatte im Mai nach hartnäckigem Werben sein milliardenschweres Kaufangebot für Yahoo zurückgezogen. Zuletzt hatte der Software-Konzern 47 Milliarden Dollar (knapp 30 Milliarden Euro) für Yahoo geboten, die Suchmaschine allein hätte sich Microsoft 9 Milliarden Dollar kosten lassen. (AFP/Reuters)

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