Donnerstag, 4. Dezember 2008

Spottpreis: ÖIAG bekommt für die AUA vorerst 336.000 Euro


Bild: flickr.com/temp13rec.

Um den Preis eines kleineren Einfamilienhauses bekommt die Lufthansa den ÖIAG-Anteil an der AUA. Den Streubesitz-Aktionären werden 4,44 Euro pro Aktie geboten.

Der Aufsichtsrat der deutschen Lufthansa hat am Mittwochnachmittag dem Erwerb von bis zu 100 Prozent an der Austrian Airlines (AUA) zugestimmt. Den 41,6-prozentigen AUA-Anteil der ÖIAG übernimmt die deutsche Fluglinie um 366.000 Euro plus Besserungsschein. Mit dem Besserungsschein könnte die ÖIAG – abhängig von der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung der AUA – bis zu 162 Millionen Euro erhalten.

Vorerst übernimmt die Fluglinie im Zeichen des Kranichs trotz Schuldennachlasses durch die ÖIAG von 500 Millionen Euro noch immer eine sehr kleine Fluglinie mit fast einer Milliarde Schulden.

Das Angebot für den Streubesitz wird auf 4,44 Euro pro Aktie lauten. Das entspreche dem
Durchschnittskurs der vergangenen sechs Monate und bedeutet einen Kaufpreis von weiteren 215 Millionen Euro.

Der Kurs der AUA-Aktie ist in der Schlussauktion daraufhin um 39,62 Prozent auf 3,70 Euro in die Höhe geschossen. Gegenüber dem Jahresbeginn notieren die AUA-Papiere mit ihrem gestrigen Schlusskurs noch immer mit einem Abschlag von 40,80 Prozent.

Das angekündigte Übernahmeangebot steht unter dem Vorbehalt einer Prüfung durch die österreichische Übernahmekommission.

Als „aufschiebende Bedingungen“ nennt die Lufthansa – die damit zur größten Fluglinie Europas aufsteigt – die kartellrechtliche Freigabe, die Genehmigung des von der ÖIAG geleisteten Restrukturierungsbeitrages durch die Europäische Kommission sowie den Umstand, dass sie nach dem Ende der regulären Annahmefrist über 75 Prozent der AUA-Aktien verfügen will.

Quelle: nachrichten.at