Montag, 17. November 2008

Drama um Michael M.: Todeszug - Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft


Bild: FF Sitzenberg

Könnte Michael M. noch leben? Und wer ist schuld daran, dass der Todeszug ungebremst in sein Auto donnerte. Der Staatsanwalt ermittelt.

Das Drama begann Donnerstag kurz vor Mitternacht: Der Mechaniker Michael M. ist auf dem Weg nach Herzogenburg, als er aufgrund von Sekundenschlaf die Herrschaft über seinen lila Golf verlor. Der VW überschlug sich und landete auf den Schienen der Regionalbahn. Der verletzte Vorarbeiter kann sich nicht aus dem Wrack befreien – und ruft seine beste Freundin Bettina C. an. Die 25-Jährige: „Er schrie nur: Ich hab mich überschlagen! Ich komm nicht raus! Ruf die Rettung!“

Es war 23.44 Uhr – diese Zeit bleibt im Handy gespeichert –, als eine Bekannte, die neben Bettina stand, ebenfalls per Mobiltelefon „144“ wählte und erreichte.

Bettina telefonierte 1 Minute und 11 Sekunden mit Michael M., dessen Angst immer größer wurde, als die Leitung zu ihm abriss.

Um 23.49 Uhr alarmierte der Lokführer die Verkehrsleitung, dass er soeben ein Fahrzeug gerammt habe. Als er später erfuhr, dass der Lenker im Auto noch gelebt hatte, erlebte er den Schock seines Lebens.

Wie groß muss der Schock aber sein, wenn er erfährt, dass sein Zug gestoppt hätte werden können! Fünf Minuten lang – so viel Zeit, die unnütz verstrich, weil die Kommunikation in der Alarmierungskette nicht funktionierte.

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