Dienstag, 2. Dezember 2008

Kahlschlag nach Übernahme: WaMu verliert jeden fünften Job

Im US-Finanzsektor rollt die Entlassungswelle weiter: JP Morgan zieht bei der aufgekauften größten US-Sparkasse Washington Mutual ein rigoroses Sparprogramm durch. Mehr als 9000 Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren.

Die US-Bank JP Morgan streicht etwa 9200 Arbeitsplätze bei der übernommenen Sparkasse Washington Mutual, die im September den größten Bankenkollaps in der US-Geschichte erlitten hatte. Etwa 4000 Arbeitsplätze sollten bis Ende Januar gestrichen werden, sagte ein Sprecher von JP Morgan am Montag. 5200 weitere Jobs würden im späteren Verlauf wegfallen.

Damit geht etwa jeder fünfte Arbeitsplatz bei Washington Mutual verloren. Von den Kürzungen ist vor allem der Standort Seattle betroffen, wo das Hauptquartier der einst größten Sparkasse des Landes angesiedelt war.

Washington Mutual war im Herbst unter einer Last fauler Kredite und wertloser Papiere im Volumen von etwa 176 Mrd. $ kollabiert. Unter Vermittlung der US-Behörden übernahm daraufhin JP Morgan die restlichen Vermögenswerte für etwa 1,9 Mrd. $.

Zuletzt hatten auch andere große US-Banken Stellenstreichungen verkündet. Die mit einer 300-Mrd.-$-Bürgschaft aus Washington gerettete Citigroup will sich bis Ende 2009 von 75.000 Mitarbeitern trennen, Merrill Lynch will 5700 Angestellte entlassen, Morgan Stanley 4400.

Quelle: ftd.de